Artwork: Bruno Bauch

millhope – Hyper New World Symphony

Mit 15 dachte Thomas Mühlhoff, er hätte eine eigene Melodie komponiert – bis seine Mutter ihn darauf hinwies, dass sie aus Dvořáks Sinfonie aus der Neuen Welt stammte. Seine damalige Idee, daraus eine Techno-Version zu machen, stieß bei Labels allerdings auf taube Ohren. Jahre später hat Dvořák nun doch seinen Weg in Mühlhoffs Electronica-Projekt millhope gefunden: Die neue Single Hyper New World Symphony spielt mit dem berühmten Thema und folgt auf das Debüt Truth and Dare vom Februar. „Die Begriffe ‚Neue Welt‘ und ‚Alte Welt‘ wirken heute total aus der Zeit gefallen“, sagt Mühlhoff. „Dieser Track ist mein ironischer Kommentar dazu.“ Im Gegensatz zum Debüt, das zwischen Chillwave und Downbeat pendelte, überrascht Hyper New World Symphony mit unerwarteter Instrumentierung: Er beginnt mit einer arabischen Gitarre, bevor elektronische Beats einsetzen. Später zitiert das Stück das James-Bond-Thema, ein dekonstruiertes Gitarrensolo aus Stairway to Heaven, French-House-Grooves und Field Recordings – zwitschernde Vögel, ein knisternder Filmprojektor und ein krähender Hahn als Weckruf. „Das Stück ist eine Parodie auf vieles, was gerade in der Welt passiert“, erklärt Mühlhoff. „Laut, grell, voller Impulse. Wahrscheinlich werde ich keinen zweiten Song in diesem Stil machen – aber ich wollte einmal mit der Idee von Neuer und Alter Welt spielen. Ohne Dvořáks Werk infrage zu stellen – das ist und bleibt eine brillante Sinfonie. Aber wir leben heute einfach in einer anderen Zeit.“